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Nummer:oub1299 Datum:Emden, 11. Nov. 1491 Overlevering:Editie Vindplaats:Ostfriesisches Urkundenbuch, II, S. 335, nr. 1299

Gilderolle der Goldschmiedezunft zu Emden.

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Wir Edtzardt, grave tho Oestfriesslandt, bekennen und doen kundt alssweme mit dussem brive, dat wy hebben angesien und erkandt die unformliche ordinentie und wyse, zu bither in der goldtsmedeampt unser stadt Embden gewest und geholden worden is, darup wir beweiget worden zynt, sie mit anderen puncten und artickelen, die sie voer nicht gehatt offt geholden hebben, tho reformirende, welicke wir ehr in mathen hirnha folget tho holden ernstlich gebiden und geven in krafft und macht dieses brieves und by verevallynghe[*] den penen, zo hirna by ein esslich artickell berurt seindt.
Erstlich sollen alle goldtsmede binnen Embden in die ehre Godes und des heiligen bischops sunthe Eligius tho elcken jaeren eins eine werlicke bruderschap hebben und holden mit missen und anderen godesdiensten, also dat eine sede und gewanheit in dem vorgeschreven ampte gewest is; so moegen sie alsdenne eine erlicke versamlinge und geselschap hebben und holden mit eren rechten hussvruwen drie dage langk und nicht mher; offte imandt sass derselfftigen bruderschap, man offte vruwe, alssdenne wer offte kyff makede, so dat die bruderschap darmede tho unfrede gebrocht werde, soll verbroken hebben einen golden Rinischen gulden tho der bruderschup, und twe pundt wasses in die kercken, und dat ander nha landt- und stadtrechte verbrocken hebben.
Vorder zo sollen alle goldtschmede, die nu sindt und hirnhamals in dem ampte komen moegen binnen Embden und buthen in unsen landen und heerlicheiden, neen goldt minner wercken offte wercken lathen, dat sie denne, dat die marck darvon gewogen inholt und uthbringet twelff loeth fins goldes, ein vierndeill fins goldes van dem lode myn unbegrepen, und weret sake, dat hirinn einer van den goldtschmeden gebrockelick befunden morde, die aldus nicht gewracht hadde, so vaken dat geschiett, dat werd in klenen offte groten perselen, [*] sall darann verbroken hebben zo mannich vierendiell van dem lode fins goldes, alse hie under dat remedie offte staell[*] befunden werdt, zo mannich ses golden Rinische golden, die helfft in unsenn hendenn offte in derjhennen, darto von uns geordeniret, und die ander helffte tho dess amptes besten.
Vorder sollen die genhomede goldtschmede alle sulver, zowoll dat gegathen werck, alze dat ander mit dem hemeren gewracht werdt, maken[*] unde maken[*] lathen, dat die gewegene marck darvon inholdt und uthbringet viertein loeth fins sulvers, ein vierendeill myn van dem lode fins sulvers unbehaelt; weret sacke, dat einich van den genhomeden goldtschmeden in klenen offte grothe perselen gebrecklichen bevonden worde, die under dat staell[*] offte remedie gewracht hadde, die zall daran verbrocken hebben, zo vacken he myn befunden wert, zo mannich vierendiell van dem lode fins sulvers, so mannige vier golden Rinsche gulden, die helffte uns, die ander tho des amptes besten.
Vorder offt imandt van den genoemeden goldtschmeden bevonden worde, die upgewracht goldt offte sulver mher solduer hadde laten belopen, und dat umb sins profites willen, dat men mercklichen bekennen mochte bie den oldermans und den heilen ampte, die sall daran verbrocken hebben, so vaken dat geschiet, vyff golden Rynsche gulden, die helffte uns, die ander tho des amptes besten.
Vorder noch sall nein kopman und goldtschmede van binnen ofte van buthen nenerlei verguldt offte versulverdt werck, dat sie van kopper, messinge offte ander metall, dergeliken wercken lathen[*] verkopen noch vorbuthen in unsen landen und herlicheiden, dat sie denne entdecket up eine mercklicke steden, dar men dat kennet, by penen acht golden Rinische gulden, uns die helffte, die ander tho des amptes besten.
Noch sall nein koptnan offte goldtschmit van binnen offte van buthen maken offte maken lathen, verkopen noch verbuthen, sulver dat upgestrecken is mit geschlagen golde, dat men gewontlichen pumpel rufet, [*] worde imant daran befunden, die sall dat werck verboert hebben, uns die helffte, die ander helffte tho des amptes besten.
Vorder sollen alle goldtschmede van buthen offte ander koepluden, who dat die zyn moegen, gien nye gewracht goldt offte sulver verkopen offte verbuiten, idt zall so gudt wesen van golde, alse dit vorgeschreven staet, by gelicker penen so vorgeschreven, darto sollen die oldermans van dem ampte, und zint dartho vorplichtet by oiren eeden die sie deme ampte gedaen hebben, umbegaen tho elicken goldtschmede binnen Embden alle mande eins thom minsten, darto zo vacken, alse en missduchte, und zollen allsedenne besyen alle wercke und versueken, alse van rechte geboeret; und werdt dat ymandt darin gebrecklich worde befunden in seinen wercken tegenwordich, und oeck dat dem kopmhan geleverdt were na dato und dage desses brieves, so sollen die oldermans des amptes dat werck, dat zo verergerdt is, in tegenwordicheit des meisters, die dat verergert hefft, entwei schlaen und lathen ehm dat vorbetern und dartho die pene affnhemen, alse vorgeschreven in. Dartho seindt die oldermans vorplicht tho elicken tiden, wen sie umbgaen, tho besien dat gewichte, offt dat oeck recht Kollens[*] sei, van den minsten tho den meisten, und weret dat sie daran gebreckelick befunden werden, dat sollen die oldermans by oiren eeden anbringen uns offte unsen amptmanne in der tidt.
Noch mach die eine olderman die des jaers afgegaen is, nhemen einen tho ehm van dem ampte binnen Embden, und gaen tho den olderman in der tidt, zo vaken ehm dat believet, und thom minsten eins des mandes[*] und nhemen van elicken (wercken) versucken dat in gelicker wyse[*] unde by poenen, zo vorgeschreven is.
Vorder welick goldtschmedegeselle, die dat vorgenombde ampte begeret sins sulvest tho werdende[*] binnen Embden, die zall thovorne twe jaer binnen die genohmde stadt voer einen goldtschmedegesellen gedinet hebben; hadde he aver binnen Embden geleret, zall hie man ein jaer darsulvest gedinet hebben; so hie solickes vollenbracht hefft, zo zall hie danne die goldtschmede samptlich by ein ander verboden lathen und esken dat ampt tho drien tiden, nha older gewonheit.
Vorder diegene, die solick ampt nu annhemen, sall wiethen tho maken drie stucken werckes zo gudt, (dat) die meisten[*] stemmen van dem ampte by erer warheit erkennen moegen, dat solicke drie stucken werckes unstraffbar sindt, up dat nymandt daran behalet werde; die twe stucke werckes sollen zyn twe byworpe mit buten[*] geschneden under glas geammelgeret[*] und elick byworp[*] sall hebben eine sunderligge manire, dat drudde werck zall zyn ein gulden gestrengeden ringk gedreget und vergaddert. Dit vorgeschreven werck zall hie sulvest macken in eins oldermans huiss. Dartho zall he hebben bewyss, dat he echte geboren sei, frei van egendome, dartho beschien hebben van seinem meister, dar hie annegest in einer andern stadt by gedinet helfft, und wen alle diese vorgeschrevenen puncte aldus vervollet[*] und volbracht[*] seindt, so zall he diese vorgenomede bruderschafft und ampt winnen mit vier Frenkesche schilde, die helffte tho unsen henden, die ander helfte tho des amptes besten; darto vier pundt wasses in sunthe Eligius ere und der bruderschap einen goldenen Rinischen gulden. Will he oeck dieser bruderschap vorder werdich wesen, und dechte sich nha Godes ere und der hilligen kercken tho veranderen, sall he nhemen ein ehrlicke maget offte weduwe, die echte gebaren, vry van egendome sey; duet hie hirbouwen, hie sall des amptes nicht gebrucken und der bruderschap, und zall solick geldt bethalet hebben, ehr hie sick settet tho bruckende dat genhoemede ampt.
Vorder wan ein goldtschmitt mit der[*] woninge uth Embden voere und daruth bleve wanende jar und dach, die zall darmede sin halve ampt verlaren hebben; will he dar weder inne und will dat ampt weder winnen, mach hie doen mit der helfft des geldes, alse vorgenhomet is.
Vorder zall oeck nein goldtschmitt einer dem anderen untwinnen sinen gesellen by pene eines golden Rinsch gulden tho der bruderschafft, sonder idt sall geschien mit sein meisteren willen.
Item were ock eines goldtsmedes echte sone binnen Embden, die dat ampt sulven driven wolde, und hie die vorgesehreven stucker' werckes unstraffbarlich maken kan, zo mach hie dat ampt winnen mit vier pundt wasses und einen golden Rinischen golden tho der bruderschafft.
Vorder offt ein goldtsmedt sein echte dochter einem goldtschmedegesellen geve, und deselfftige geselle hedde volnbracht alle vorschreven puncten, mach dit ampt winnen mit halven gelde.
Neme oeck ein goldtschmedegeselle ein wedwen, die tovorne einen goldtschmedt gehatt hatte, mach dat ampt mit halven gelde winnen, so verne hie volbracht hebbe die puncte zo vorgeschreven seindt.
Vorder welc goldtschmitt binnen Embden einen lerjungen thosettet, die zall van dem sulfftigen jungen nhemen bewysinge, dat he echte, [*] vri van egendome; dartho sall hie doen seinen meister vorwisinge truwe tho seinde; und weret, dat he seinen meister entlipe binnen sinen lerjaeren, zo zall die junge in deme genomeden arnpte nicht dinen, dat geschie denne mit seins lehrmeisters willen; ock sall die junge geven drie pundt wasses in sunte Eligius ere.
Vorder zo sollen in alle unse landen und herlicheiden, buthen den drien steden Embden, Aurick und Norden, sick nha dieser tidt mit solicken ampte tho drivende mit waninge nicht setten seine goldtschmede, uthgescheiden die nhu tor tidt sindt, mogen die tidt oires levendes solick ampt bruken, dar zie nhu wanende sindt, und sollen sollich ampt winnen mit twen Frenkesche schilde, die helffte tho unsen henden, die ander helffte tho des amptes besten, und oeck vier pundt wasses, twe pundt tho der bruderschafft und twe in der kercken, dar zy[*] wanende sindt, und sollen sollick ampt winnen.[*]
Vorder offt imandt van den goldtschmede in Embden offt buthen Embden bequeme[*] einige valscke gemunte penninge, beide van golde und sulver, die zal solich valsck goldt- offt sulvergeldt entwe sniden, und lathen dess nicht umb freundtschafft, gunst offte gave willen by vorlisinge seines ampts, ende by poenen viertich goldenen Rinischen gulden, die eine helffte unss, (und die) ander tho des amptes besten.
Vorder welick goldtschmedt van binnen offte van buten einich geschrodet goldt van golden oder van sulver penningen, offt gebrocken kerckwerck, idt sie van kelcken, monstrantien offte dergelicken, dat men kennen mochte (bequeme), so zall die goldtschmit dat melden uns offte unsem amptman in der tidt, und dem gantzen ampte nha seinem vormoegende und zall bliven by dem verkoperen[*] so lange, bit man dy warheit daran erfaren kan, by verlesinge sins ampts, und einen penen viertich golden Rinische gulden, die eine helffte uns, die ander tho des amptes besten.
Item oeck sollen die oldermans van dem jaere alle kannen, schotelen, schalen, kruse, liepel[*] und dergeliken teckenen mit eren amptztecken, und dat nimandt sodan werck van ehm due, dat zy danne voer by den oldermans besien und geteickent, by ein penen thein Rinische gulden, die eine helffte uns, die ander tho des amptes besten. Und die oldermans dess jaers sollen dat werck, dat zy sulven hebben gemaket, teckenen lathen (van) dem oldermanne, die afgegaen, und darby einen uth dem ampte by gelicker penen.
Item noch sollen alle goldtschmede so vorgeschreven nenerlei goldt, sulvern offt ander metall smelten, dat fromden lueden thogehoert, idt sie denne hie dat besyen hefft, effte dat rechtferdich is, by verlesinge seins ampts und by penen tein Rinische gulden, uns die helfte, die ander tho des amptes besten.
Item noch sollen alle goldtschmede so vorgeschreven neine gebreck[*] penninge van golde offte sulver solduren[*] by pene twe Rinische gulden, uns die eine helfft, die ander helfft tho des ampts besten.
Item weret, dat enich borger offt kopmhan van binnen offt van buthen hadden einige testen[*] in oren huiseren offt herbergen, und zie darup smelteden offt bernden enich goldt offt sulver, und dat enich van den goldtsmeden dit verneme, zall dat anbringen uns oder unsen amptman in der tidt by seinem eide.
Item noch sollen die vorgenomede oldermans offte jenich goldtschmit binnen Embden in dem ampte in unsen landen und herlicheiden tho allen goldtschmeden, inwoners unses landes, tho allen tiden zo vaken em believet gaen up hoer stove, ligen[*] und nemen darvan, dat dar vorhenden in, offte waer sie dat gelevert offte verkofft moegen hebben und versuken dat in dem ampte binnen Emeden up gelicker penen zo vorgeschreven.
Tho orkunde und mherer bekrefftinge dieses brieves hebbe wy unse insiegel aen dissen brieve hangen lathen. Gegeven tho Embden, am dage Martini episcopi, nha Godes geboerte duisent vierhundert, darna im ein und negentigsten jar.[*]
Recto:
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Fonds Ostfriesisches Urkundenbuch, II
Fol.nr. S. 335
Nr 1299
Olim Abschriften: a, Saec. XVI. im Rathsarchiv zu Emden, Pkt. 717 und b, Saec. XVI. im Msc. 162 des Archives der Gesellschaft für bild. Kunst etc. zu Emden.
Jaar 1491
Datumcode Martin
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Materiaal papier
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Edities E. Friedländer, Ostfriesisches Urkundenbuch II (Emden 1881), nr. 1299