| Nummer:oub0956 | Datum:Köln, 22. Juli 1473 | Overlevering:Editie | Vindplaats:Ostfriesisches Urkundenbuch, II, S. 57, nr. 956 |
Kaiser Friedrich, ermahnt Butjadinger- und Stadland, ihrer Pflicht, die Gräfin Theda in ihrer Reichshülfe gegen den Herzog von Burgund zu unterstützen, nunmehr nachzukommen.
Wir Friderich von Gottes gnaden Romischer kaiser, zu allen zeitten mehrer des reichs, zu Hungern, Dalmatien, Croatien etc. khonig, herzog zu Oesterreich und zu Steyr etc., empieten unsern und des reichs lieben getreuen den heufftlincken und rathgeben, burgern, gemainden und einwohnern der Butegadingen und Stattlande, unser gnadt und alles guet. Lieben getreuen, unns halt die edel, unser liebe andechtige Theda, gravin zu Ostfriesslandt, weillendt graf Ulrichs von Ostfriesslandt verlassne wittib von ir und leer khinder wegen furbringen lassen, wiewol weilendt der genannt graf Ulrich, auch sy sind ire khinder, von unns und dem heiligen reich mit den obbestimbten landen beleehnet weren, und wir euch zu zwayen malen durch unnser kaiserliche brieve ernstlich gepolten bellen, ir in der hilffe, so sy unns wider den herzogen von Burgundi mit sambt andern unsern und des heiligen reiche underthan gethan hatt, zuschub und beystandt zu tunde und darin mit ihne mitleiden zu haben, wie dann das unser kaiserlich brieve euch desshalben zugesandt clarlicher aussweisen; so were doch solches aber dieselben unser kaiserlich gepolt, und ir ersuechen durch euch veracht und dem bissher nit voellig gethan worden, dass ir und iren khiuso merckhlichem schaden kouaet, unnd hatt unns darauf diemuetigelich anrueffen und pitten lassen, sy hierinn gnedigelich zu fursehen. Wann nun unns solch rar ungehorsam und verachtung unser kaiserlicher gepott, von euch zu gedulden nit gemaint ist, darumb so ermahnen wir euch all und rar yeden besonder der pflieht, damit ir der genanten Theda und iren khindern verbunden seyet, gebieten euch auch bey verliesung aller zur lehen, erbschafften, gerechtigkait, und was ir von derselben Theda und iren khindern haben und dazue ainer poene, naemblich hundert marckh lottiges goldts, unns halb in unnser kaiserliche camer und den andern halben thail der yeztgenanten Theda und iren khindern unablesslichen zu bezahlen, ernstlich und vestigelich mit disem brief, und wollen, dass ir derselben Theda und iren khindern in solcher hilffe nach allem eurm vermoegen zuschub und beystandt thuett und euch der in kain weise sezet noch widert, auf dass sy dieselben hilf erleiden und unns und dem, heiligen reich fort er auch gedienen moegen, und damit auch nit nott werde, desshalben mit den obbestimbten poenen und in ander weise wider euch furzunemen und zu handlen, daran thuet ir unser ernstlich mainung. Dann was ir disem unserm kaiserlichen gepolt aber ungehorsam erscheinen wurden, wir darumb mit den obbestimbten poenen und in ander weg wider euch furnemen und handlen, alls sich gegen frevenlichen ungehorsamen des heiligen reichs und verachtern unsers kaiserlichen gepolt geburt. Darnach wisset euch zu richten. Geben in unser statt Coeln, am zwen und zwainzigisten tag des monatts Julii, anno Domini etc, funff und sibenzig, unsers kaiserthumbs im vier und zwainzigisten jahre.
Ad mandatum domini imperatoris.
Ad mandatum domini imperatoris.
