| Nummer:oub0946 | Datum:Köln, 17. März 1475 | Overlevering:Editie | Vindplaats:Ostfriesisches Urkundenbuch, II, S. 47, nr. 946 |
Kaiser Friedrich fordert die Häuptlinge von Ostringen und die Rathgeber von Rüstringen und Butjadingerland und alle Unterthanen der Gräfin Theda auf, bei seinem Aufgebot wider den Herzog von Burgund die Gräfin auf alle Weise zu unterstützen und ihr dienstbar zu sein.
Wir Friderich von Gottes gnaden, Romischer keyser, zu allenn zeitten merer des reichs, zu Ungern, Dalmacien, Croacien etc. kunig, hertzog zu Osterreich und zu Steyr etc., embietten allen und yglichen hofftlingen in Oesteringen und ratgeben in Rustringen und Butjadingenlannd und sunst allen andern geistlichen und weltlichen personen, so in der edeln Theda greffin (zu) Oestfriessland wittibe und irer kinder lande, herschafft und gebiete gesessen, in was wirden, statts oder wesens die sin, unnser gnad und alles gut. Lieben getrewen, uns zweifelt nicht, ir seit des unbillichen mutwilligen furnemen, so der hertzog von Burgundi uber verbott, ime von unserm heiligen vatter dem babst und -uns bescheen in dem stifft Colenn zu abpruch, zertrennung und verdruckung des heiligen reichs und deutscher nacion gebrauchet, berichtet. Deshalben wir das heilig reich und deutsch nacion zu retten, demselben von Burgundi mit unsern curfursten, fursten, prelaten, graven, freyen, heren, rittern, knechten und denen von stetten hilffe in solichem widerstand zu thunde vurgenomen, und die oberurt Theda, grefin zu Oestfriessland, zu derselben hilffe bey sweren und hohen penen, straffen und pussen, als sich geburet, auch ersucht, wie dann das unser keyserlich brieffe deshalben ausgegangen clerlicher inhalten; und wann nu unser meynung und auch von im selbs billich ist, das ein yeder underthan seinem heren oder frawen in solichem zu statten kume, darumb so gebietten wir euch allen und euer yglichem besunder bey verliesung und entsetzung seiner eren, adels, wappens, stannds und wesens, auch aller zolle, lehen, gnaden, freyheitten, privilegien und gerechtickeitten und darczu einer pene, nemlich hundert marck lotigs goldes, uns die in unser keyserlich camer unableslich zu bezalen, von Romischer keyserlicher machtvolkomenheit ernstlich und vestiglich mit disem briefe, und wellen, das ir der genanten Theda grefin zu Oestfriessland euer frawen in solichem nach allem eurem vermugen hilf, zuschub und bistand thut und darinn keinerlei aufzug noch ungehorsam gebrauchet, inmassen ir des derselben greffin, als euer frawen, auch dem heiligen reich, euch selbs und gemeiner deutschen nacion zu ere, rettung und behaltung zu thunde schuldig seid, und als lieb euch sey unser und des reichs swere ungnad und die obestimbten und ander pene, straffe und pusse zu vermeiden. Daran thuet ir unser ernstlich meynung und (sunder) gevallen; dann wo ir des nitt tetten und hierinne ungehorsam wurden, des wir uns doch billichen zu euch nit versehen, so erkennen und ercleren wir euch yetzo als dann und dann als yetzo in die obgeschriben pene alle und yede besunder verfallen zu sein in aller masse, als ob ir durch unser und des reichs curfursten, fursten und ander, so sich in solhem zu gebrauchen geburn, mit urtheil und recht darein erkant und erclert weren. Darnach wisset euch zu richten. Geben zu Collenn, am sybenczehenden tag des monats Marcii, nach Cristi gepurde vierczehenhundert und im funff und sibenzigisten, unser reiche des Romischen im funff und dreissigisten, des keyserthumbs im dreu und zweinzigisten, und des Hungerischen im sybenzehenden jarenn.
Ad mandatum domini imperatoris in consilio.
Ad mandatum domini imperatoris in consilio.
